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Präsidentenwahl in Serbien

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In Serbien wird heute ein neuer Präsident gewählt. 11 Kandidaten um die Stimmen der knapp 6,6 Millionen Wahlberechtigten Meinungsforscher sagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem Reformpolitiker Miroljub Labus und dem jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica voraus. Etwa 200 inter-nationale Wahlbeobachter sind im Einsatz, darunter auch einige Österreicher.

Aus Belgrad berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Die Präsidentenwahl in Serbien gilt als erster Stimmungstest für die Regierung von Ministerpräsident Zoran Djindjic. Das macht die Wahl so wichtig, obwohl der serbische Präsident recht wenig Kompetenzen hat. Sollte der von Djindjic unterstützte Reformpolitiker Miroljub Labus verlieren und Vojislav Kostunica gewinnen, könnte das auch das Ende der Regierung bedeuten. Kostnica hat bereits angekündigt, im Fall seines Sieges vorgezogene Parlamentswahlen er-zwingen zu wollen. Wahrscheinlich ist, daß weder Kostunica noch Labus heute die nötige absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen erreichen werden. Sie können nach Umfragen jeweils mit etwa 30 Prozent der Stimmen rechnen. Ein allfällige Stichwahl findet in 14 Tagen statt. Dabei dürfte Labus aber dann die schlechteren Karten haben; sein Wählerpotential ist fast erschöpft, während Kostunica auf Stimmen hoffen kann, die im heutigen ersten Wahlgang auf andere oppositionelle Kandidaten entfallen. Um Wahlbetrug zu verhindern wird ein Finger eines jeden Wählers mit einem Spray besprüht, der nur bei ultravio-lettem Licht leuchtet. Vor der Stimmabgabe wird mit einer entsprechenden Lampe kontrolliert, ob der Bürger nicht bereits gewählt hat. Wahlschluß ist um 20 Uhr; Ergebnisse werden für Mitternacht erwartet.

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