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In Jugoslawien schließen in diesen Minuten die Wahllokale. Gewählt wurden ein neuer Präsident sowie die beiden Kammern des Bundesparlaments; in Serbien fanden außerdem Kommunalwahlen statt. Geprägt war der Präsidentenwahlkampf vom Duell zwischen Amtsinhaber Slobodan Milosevic und Vojislav Kostunica, dem Kandidaten der „Demokratischen Opposition Serbiens“. Bisher liegen keine Berichte über die befürchteten massiven Wahlmanipulationen vor, doch hat die Opposition über zahlreiche Unregelmäßigkeiten geklagt. Aus Belgrad Christian Wehrschütz:

Text:

Wahlschluß 20 Uhr galt für Serbien und Montenegro. Im Kosovo, schlossen die angeblich 300 Wahllokale aus Sicherheitsgründen bereits um 16 Uhr. Zuverlässige Ergebnisse gibt es noch nicht; nach Angaben der UNO haben am frühen Nachmittag etwa 22.000 der 60.000 wahlberechtigten Serben gewählt. Die Kosovo-Albaner boykottierten die Wahl. Die serbische Opposition fürchtet, daß dies die Führung in Belgrad zum massiven Wahlbetrug nutzen könnte. Nach Angaben der Opposition wurde in Serbien in einigen Fällen Druck auf Wähler ausgeübt; manchen Beisitzern der Opposition wurde zunächst auch der Zutritt zu Wahllokal verweigert. Außerdem sollen in einem Wahllokal Urnen bereits mit Milosevic-Stimmzetteln gefüllt gewesen sein. Weiters soll das Wahlgeheimnis ebenfalls nicht überall gewahrt worden sein. Belgrad hat Vorwürfe zurückgewiesen, es plane einen massiven Wahlbetrug. Die Wahlbeteiligung dürfte in Serbien zwischen 70 und 80 Prozent erreichen. In Montenegro wurde der Wahlboykott der Regierungsparteien weitgehend befolgt. Die Wahlbeteiligung dürfte deutlich unter 50 Prozent liegen. Montenegro hat seine Abspaltung von Jugoslawien angekündigt, sollte Milosevic weiter an der Macht bleiben.

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