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In Belgrad gibt es nur knapp eine Woche nach dem Sturz bereits Anzeichen für Spannungen innerhalb des siegreichen Opposi-tionsbündnisses DOS. So sagte der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica in einem Zeitungsinterview, er habe beim Aufbau neuer Strukturen fast genaus viele Probleme mit seinen Freunden wie mit den alten Machteliten. Aus Belgrad Christian Wehrschütz:

Die 18 Parteien der Allianz DOS zusammen zu halten ist für Kostunica offenbar ebenso schwierig wie das Zurückdrängen des Einflusses der alten Machteliten und die Bildung einer neuen jugoslawischen Regierung. In dem Zeitungsinterview kritisierte Kostunica, DOS-Politiker gäben Stellungnahmen ohne Absprache mit ihm ab; außerdem werde versucht, auf illegalem Wege die Kontrolle über Ministerien und Firmen zu erlangen, die bisher von Milosevic-Vertrauten kontrolliert worden seien. Namentlich griff Kostunica den strategischen Kopf der DOS-Allianz, Zoran Djindjic, an. Dieser versuche, den Volksaufstand gegen Milosevic weiter am Kochen zu halten; das könne zur Verwirrung führen, sagte Kostunica. Djindjic hat der Sozialistischen Partei Serbiens mit neuen Massendemonstrationen gedroht, sollte sie nicht bis morgen vorgezogenen Neuwahlen in Serbien und der Bildung einer Übergangsregierung zustimmen. Ins Stocken geraten ist offensichtlich auch die Bildung einer jugoslawischen Regierung. Grund dafür dürfte ein Konflikt darüber sein, wer neuer Regierungschef wird. Diese Posten wird von der Sozialistischen Volkspartei Montenegros beansprucht; der montenegrinische Präsident Milo Djukanovic will das jdoch nicht akzeptieren.

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