Serbien und Infrastruktur
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Berichte Serbien
Aus Belgrad Christian Wehrschütz
Die Informationskampagne der serbischen Regierung steht unter dem Motto „ Serbien auf gutem Wege“. In direkten Gesprächen mit den Bürgern wollen Zoran Djindjic und seine Minister erfahren, wo er Schuh am meisten drückt und gleichzeitig für Verständnis werben; denn in diesem Jahr sollen die schwierigsten Reformen durchgeführt werden. Daß diese Reformen noch sehr schmerzhaft sein werden, zeigt ein Blick auf die Infrastruktur. Kraftwerke und viele Unternehmen sind veraltet, das Straßennetz oft in schlechtem Zustand und in vielen Staatsbetrieben steht ein massiver Personalabbau bevor. Dazu zählt auch das serbische Eisenbahnunternehmen STP mit derzeit 33.000 Mitarbeiter. Fast die Hälfte von ihnen, soll in den kommenden fünf Jahren auf sozial verträgliche Weise abgebaut werden. Gleichzeitig zeigt die Eisenbahn, wie weit der Weg nach Europa noch ist. Das 3500 Kilo-meter lange Schienennetz wurde in den vergangenen 25 Jahren nur zu einem Drittel umfassend instand gesetzt. An 130 Stellen kann daher nur mit einem Tempo von 20 bis 40 Stundenkilomtern gefahren werden. Mehr als 400 Millionen Euro sind notwendig, um bei den Eisenbahnen europäischen Standart zu erreichen.