× Logo Mobil

Vojvodina und Autonomie

Radio
Ö2Ö3
Berichte Serbien
In Belgrad hat das serbische Parlament um einen weiteren Schritt gesetzt, um das Erbe von Slobodan Milosevic zu bewältigen. Das Parlament verabschiedete ein Gesetz, mit dem der Vojvodina wieder mehr Zuständigkeiten gewährt werden. Milosevic hatte vor mehr als 10 Jahren in Serbien die Autonomie der Provinzen Vojvodina und Kosovo beseitigt.

Die Vojvodina ist nicht nur die Kornkammer Serbiens ; aus dieser Provinz stammen auch 50 Prozent der serbischen Budgeteinnahmen. Politisch hatte das Provinzparlament bisher aber nichts zu reden. Nun hat das serbische Parlament der Vojvodina wieder etwa 200 Zuständig- keiten in 24 Bereichen übertragen. Dazu zählen der Denkmalschutz, das Sozial- und Gesundheitswesen, Pensionsversicherung, der Gebrauch der Sprache der nationalen Minderheiten, Stadtplanung sowie Wirtschaft und Landwirtschaft. Noch nicht endgültig geregelt sind jedoch die Finanzierung dieser Kompetenzen sowie der Finanzausgleich zwischen Belgrad und Novi Sad, der Hauptstadt der Vojvodina. Daher bewerten viele Politiker der Vojvodina das Gesetz mit Zurückhaltung und fordern eine rasche Wiederher-stellung der Eigenständigkeit der Provinz, wie sie im alten Jugoslawien bestand. Trotz dieser Kritik ist das nun beschlossene Gesetz ein erster Schritt zu Wiederherstellung der Autonomie und zur geplanten umfassenden Dezentralisierung Serbiens.

Facebook Facebook