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Milosevic-Lage

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Berichte Serbien
Slobodan Milosevic hält sich nach wie vor in seiner Villa im Belgrader Nobelviertel Dedinje veschanzt. Milosevic weigert sich weiter, sich von der serbischen Polizei verhaften zu lassen. In der Villa sind auch Anhänger des ehemaligen jugoslawischen Präsidenten, die mit Maschinengewehren und sogar mit Granatwerfern bewaffnet sein sollen. Die Polizei hat das Gebäude umstellt und schirmt auch Pro-Milosevic-Demonstranten ab. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz

Die Zahl der Milosevic-Anhänger vor seiner Villa in Belgrad soll nunmehr auf etwa 300 Personen angestiegen sein. Diese Gruppe wird von zwei Polizeikordons abgeschirmt, wobei einer unmittelbar vor der Einfahrt zur Villa Stellung bezogen hat. Verhandlungen zwischen dem jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica, der serbischen Regierung sowie Polizei und Armee einerseits und Slobodan Milosevic anderseits haben bisher zu keinem Ergebnis geführt. Milosevic soll gesagt haben, daß er sich nicht lebend in die Hände der Polizei geben werde. Der serbische Ministerpräsident Zoran Djindjic hat die Anhänger Milosevics in der Villa aufgerufen, aufzugeben und die Waffen der Polizei zu übergeben. Ob und wann die Polizei auch zu einem Sturm auf das Gebäude bereit ist, ist derzeit nicht bekannt. Die Akton zur Verhaftung von Milosevic begann in den späten Abendstunden. Grund dafür ist, daß heute jene Frist abläuft, bis zu der die USA über eine weitere Gewährung von Finanzhilfe an Serbien entscheiden muß. Die USA machen diese Hilfe von einer ihrer Ansicht nach zufriedenstellenden Koo-peration Serbiens mit dem Haager Kriegsverbrechertribunal abhängig.

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