× Logo Mobil

Milosevic-Lage

Radio
Ö2Ö3
Berichte Serbien
Der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica hat bekräftigt, daß sich Slobodan Milosevic dem Gericht stellen muß. Kostunica sagte nach einer Krisensitzung der Regierung, niemand dürfe sich selbst über das Gesetz stellen. Milosevic hat sich mit einigen bewaffneten Anhängern in seiner Villa verschanzt. Ein erster Versuch in festzunehmen, ist in der vergangenen Nacht gescheitert. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz

Nach einer mehrstündigen Sitzung der serbischen und der jugo-slawischen Führung erklärte Kostunica, auch Slobodan Milosevic müsse sich den Untersuchungsrichter vorführen lassen. Unan-nehmbar sei, daß Milosevics Anhänger gestern nacht auf die Polizisten geschossen hätten. Gleichzeitig betonte jedoch, daß Milosevic ein Blutvergießen und Konflikte im Land nicht wert sei. Auf welche Weise dann die Vorführung des ehemalgen jugo-slawischen Präsidenten vor dem Untersuchungsrichter erfolgen soll, ließ Kostunica offen. Von einem Ultimatum bis 22 Uhr, von dem ein Belgrader Fernsehsender gesprochen hatte, war bei Kostunica nicht die Rede. Der jugoslawische Innenminister Zoran Zivkovic hatte jedoch zuvor erklärt, Milosevic solle noch heute festgenommen werden. Dazu ist dieser aber nicht bereit. So hat Milosevic erklärt, er werde nicht lebendig ins Gefängnis gehen. Vor seiner Villa haben sich am Abend wieder einige hundert seiner Anhänger aber auch Gegner des ehemaligen Präsidenten versammelt, die nach wie vor von der Polizei getrennt und auf Distanz gehalten werden.

Facebook Facebook