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Kostunica zu Milosevic

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Berichte Serbien
Slobodan Milosevic hat vom jugoslawischen Präsidenten keine Garantie erhalten, daß er nicht an das Haager Kriegsverbrecher Tribunal ausgeliefert wird. In einem Zeitungsinterview sagte Kostunica heute, er sei von Milosevic auch nie in direkter Weise auf eine derartige Garantie angsprochen worden. Milosevic sitzt in Belgrad seit 1. April in Untersuchungshaft. Ihm werden Korruption und Amtsmißbrauch vorgeworfen. Aus Belgrad Christian Wehrschütz:

Das Treffen zwischen Voijslav Kostunica und Slobodan Milosevic am 5. Oktober, dem Tag der Revolution in Serbien, führte dazu, daß Milosevic seine Wahlniederlage eingestand und ein unblutiger Machtwechsel möglich wurde. Bereits unmittelbar nach dem Gespräch tauchten Gerüchte auf, Kostunica habe Milosevic zugesagt, daß er nicht an das Haager Tribunal ausgeliefert werde. In einem Zeitungsinterview hat Kostunica nun erklärt, er habe Milosevic nie eine derartige Garantie gegeben und mit seinem Amtsvorgänger auch niemals da-rüber in direkter Weise gesprochen. Auch die Erklärung zur Verhaftung von Milosevic, die Kostunica mit unterzeichnet hat, enthält keine derartige Zusage. Festgehalten wird darin nur, daß die Verhaftung nicht auf dem Auslieferungs-begehren des Haager Tribunals beruht, sondern wegen des Vorwurfs von Korruption und Amtsmißbrauch erfolgte. Trotzdem muß Milosevic keine unmittelbaren Auslieferung befürchten. Denn Verfahren und Prozeß gegen ihn werden in Belgrad mehrere Monate dauern; und erst nach diesem Prozeß wird Milosevic damit rechnen müssen, daß er sich vor dem Tribunal in Den Haag wegen Kriegsverbrechen wird verantworten müssen.

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