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Miloesiv in Haft

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Berichte Serbien
Nach der Verhaftung von Slobodan Milosevic wächst der inter-nationale Druck auf Jugoslawien. Das Haager Kriegsverbrecher-tribunal, die USA aber auch andere Staaten fordern die Auslie-ferung von Milosevic an das Tribunal. Die Führung in Belgrad ist dazu derzeit jedoch nicht bereit. Sie will Milosevic wegen Amtsmißbrauch und Korruption zunächst in Belgrad vor Gericht stellen. Aus Belgrad Christian Wehrschütz

Slobodan Milosevic verbringt derzeit die erste Nacht im Zen-tralgefängnis von Belgrad. Milosevic hat eine Einzelzelle mit Kalt- und Warmwasser aber ohne eigenen Fernseher. Vorerst dreißig Tage wird Milosevic in dieser Zelle verbringen müssen, denn der Einspruch seines Verteidigers gegen die Untersu-chungshaft dürfte chancenlos sein. Insgesamt könnte die Unter-suchungshaft sogar sechs Monate dauern, sollten die Ermittlun-gen gegen Milosevic und weitere vier ehemalige Spitzenfunktio-näre nicht bis dahin abgeschlossen sein. Die Ermittlungsbe-hörde wirft Millosevic und den anderen Beschuldigten vor, durch Amtsmißbrauch und Korruption Serbien um etwa 1,4 Milliarden Schilling geschädigt zu haben. Erst nach Abschluß dieses Verfahrens will Belgrad zur Auslieferung Milosevics an das Haager Tribunal bereit sein. Ein entsprechendes Gesetz soll jedoch noch bis zum Sommer beschlossen werden. Offen bleibt jedoch die Frage, ob Serbien diese Position angesichts des Drucks der USA und anderer Staaten durchhalten kann.

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