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In Serbien ist die aus drei Parteien bestehende Übergangs-regierung vorerst gescheitert. Grund dafür ist die Weigerung der sozialistischen Partei von Slobodan Milosevic, der Ablösung des Chefs der serbischen Geheimpolizei zu zustimmen.

Aus Belgrad Christian Wehrschütz

Der Chef des serbischen Geheimdienstes, Rade Markovic, zählt zu den treuesten Gefolgsleuten des gestürzten jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic. Die Allianz DOS von Vojislav Kostunica und die Serbische Erneuerungsbewegung SPO werfen Markovic vor, politische Gegner verfolgt und ermordet zu haben. Außerdem befürchten die beiden Parteien, daß Markovic und seine Mitarbeiter im serbischen Geheimdienst massenhaft Dokumente vernichten, um ihre Taten zu vertuschen. Daher machten DOS und SPO den grundsätzlich bereits vereinbarten Rücktritt des Geheimdienstchefs zur Bedingung für die weitere Mitarbeit in der serbischen Übergangsregierung. Dieser Koali-tion gehören auch die Sozialisten von Slobodan Milosevic an. Die Aufgabe der Regierung sollte es sein, bis zur Wahl am 23. Dezember erste Reformen einzuleiten und das Land auf den Winter vorzubereiten. Das vorläufige Scheitern der Regierung ändert zwar nichts am Wahltermin, hemmt aber den Beginn der politischen und wirtschaftlichen Reformen in Serbien.

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