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Sturm in Belgrad

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Berichte Serbien
Der Sturm auf das Bundesparlament in Belgrad stand am Ende einer Protest- und Streikbewegung in ganz Serbien. Diesen Demonstrationen hatte Slobodan Milosevic selbst hervorgerufen, weil er sich weigerte, seine Niederlage gegen-über Vojislav Kostunica bei der Wahl des jugoslawischen Präsidenten am 24. September einzugestehen. Da Polizei und Armee praktisch nicht eingriffen, mußt Milosevic seine Niederlage schließlich anerkennen. Kostunica wurde nur bereits am 7. Oktober als Präsident vereidigt, Milosevic selbst wurde nur acht onate später an das Haager Tribunal ausgeliefert. Die Jahresbilanz der demo-kratischen Führung in Serbien und Jugoslawien fällt jedoch zwiespältig aus. Zwar sind alle Sanktionen gegen Jugoslawien gefallen und das Land ist nicht mehr isoliert. Eingeleitet wurden in Serbien auch Wirtschaftsreformen, doch das Reformtempo hätte auch höher sein können. Behindert werden die Reformen jedoch durch den Machtkampf in der demokratischen Führung sowie durch die noch immer ungelöste Frage, ob Montenegro unabhängig wird oder nicht. Außerdem wächst in der Bevölkerung die Unzufriedenheit mit dem nach wie vor niedrigen Lebensstandard.
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