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Berichte Serbien
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In Belgrad hätte die Zentrale Wahlkommission am Vormittag ihre Arbeit wieder aufnehmen müssen; doch dieses Gremium, das für Kontrolle der Stimmauszählung und die Bekanntgabe des Wahlergebnisses zuständig ist, hat bisher keine Stellungnahme abgegeben. Bekannt ist nur, daß es in der Nacht zu einer Auseinandersetzung zwischen den Vertretern der Regierung und den insgesamt drei Vertreter der „Demokratischen Opposition Serbiens“, der Serbischen Erneuerungsbewegung und der Serbisch Radikalen Partei kam. Anlaß dazu war, daß sich die Kommission weigerte, mit der unmittelbaren Auszählung der Stimmen der Soldaten und Gefangenen und jener Bürger zu beginnen, die ebenfalls per Briefwahl ihre Stimme abgegeben haben. Das Schweigen der dem Bundesparlament untergeordneten Kommission könnte ein Hinweis sein, daß Sozialisten und JUL noch nicht wissen, wie sie weiter vorgehen. Denn Slobodan Milosevic hat offensichtlich nicht damit gerechnet, daß Vojislav Kostunica und seine Parteienallianz derart gut bei der Präsidenten- und Parlamentswahl abschneiden werden. Bei den Gemeinderatswahlen in Serbien kam es teilweise sogar zu einem Erdrutschsieg. Das nächste Zusammentreten dieser Kommission wird ein Hinweis dafür sein, ob Milosevic bereit ist, eine mögliche Niederlage zu akzeptieren oder ob er sich zu einem gefährlicheren Weg entschlossen hat.