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Berichte Serbien
Die Nacht in Belgrad ist weitgehend ohne Zwischenfälle verlaufen. Armee und Polzei blieben rugig, die Polizei vielleicht sogar zu ruhig, denn es kam zu einigen Plünder-ungen. Demonstranten räumten das schwer beschädigte Bundes-parlament aus und plünderten auch im Gebäude des staatlichen serbischen Fernsehens RTS, dessen erste drei Stockwerke ausgebrannt sind. Auch einige Geschäfte in Belgrad sollen geplündert werden sein. Noch in der Nacht rief Kostunica die Bevölkerung zur Ruhe auf; heute soll im Laufe des Tages die konstituierende Sitzung des Bundesparlaments stattfinden, an der auch Abgeordnete aus Montenegro teilnehmen werden.
Nach Angaben der Opposition wird ein Krisenausschuß
eingesetzt, der die Macht in Serbien übernehmen soll.
Hauptaufgabe des Ausschusses wird die Aufrechterhaltung der
öffentlichen Sicherheit und des Friedens im Land sein. Nach Belgrad kommen wird heute auch der russische Außenminister Igor Iwanow; er soll sich im Auftrag von Präsident Putin ein Blid von der Lage machen. Die USA und die Europäische Union haben erklärt, sie seien bereit Serbien zu unterstützen; gehofft wird welteit auf ein friedliches Ende der Krise.
Kostunica, der von der Nachrichtenagentur Tanjug bereits als neuer Präsident bezeichnet wurde, sagte, jetzt müsse er daran gehen, den Aufbau des Landes zu organisieren.