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Slobodan Milosevic

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Berichte Serbien
Nach einem weitgehend unblutig verlaufenen Volksaufstand gegen Slobodan Milosevic war die jugoslawische Opposition in der Nacht Herr der Lage in der Hauptstadt Belgrad. Hunderttausende von Menschen waren in die Hauptstadt geströmt, um gegen Milosevic und seinen Wahlbetrug zu demonstrieren und Oppositionsführer Vojislav Kostunica als neuen Präsidenten zu feiern. Nach Angaben der Opposition soll sich Milosevic im Osten Serbiens bei der Stadt Bor aufhalten.

Die Nacht in Belgrad ist weitgehend ohne Zwischenfälle verlaufen. Armee und Polzei blieben rugig, die Polizei vielleicht sogar zu ruhig, denn es kam zu einigen Plünder-ungen. Demonstranten räumten das schwer beschädigte Bundes-parlament aus und plünderten auch im Gebäude des staatlichen serbischen Fernsehens RTS, dessen erste drei Stockwerke ausgebrannt sind. Auch einige Geschäfte in Belgrad sollen geplündert werden sein. Noch in der Nacht rief Kostunica die Bevölkerung zur Ruhe auf; heute soll im Laufe des Tages die konstituierende Sitzung des Bundesparlaments stattfinden, an der auch Abgeordnete aus Montenegro teilnehmen werden.

Nach Angaben der Opposition wird ein Krisenausschuß

eingesetzt, der die Macht in Serbien übernehmen soll.

Hauptaufgabe des Ausschusses wird die Aufrechterhaltung der

öffentlichen Sicherheit und des Friedens im Land sein. Nach Belgrad kommen wird heute auch der russische Außenminister Igor Iwanow; er soll sich im Auftrag von Präsident Putin ein Blid von der Lage machen. Die USA und die Europäische Union haben erklärt, sie seien bereit Serbien zu unterstützen; gehofft wird welteit auf ein friedliches Ende der Krise.

Kostunica, der von der Nachrichtenagentur Tanjug bereits als neuer Präsident bezeichnet wurde, sagte, jetzt müsse er daran gehen, den Aufbau des Landes zu organisieren.

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