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In Belgrad und mehreren serbischen Städten ist es am Abend zur Warn-streiks und Straßenblockaden gekommen. Die Opposition hat für heute zum Generalstreik aufgerufen. Dadurch soll Slobodan Milosevic gezwungen werde, den Wahlsieg seines oppositionellen Herausforderers Vojislav Kostunica bei der Präsidentenwahl anzuerkennen. Milosevic lehnt das bisher ab und hat für kommenden Sonntag einen zweiten Wahlgang angesetzt. Aus Belgrad Christian Wehrschütz:

Text:

Die Generalprobe für den heutigen Generalstreik hat bereits in Belgrad und vielen anderen serbischen Städten am Abend statt-gefunden. Autofahrer und oppositionelle Demonstranten blockierten für kurze Zeit wichtige Kreuzungen, und Tausende von Menschen protestierten in den Straßen. In mehreren Industriestädten streikten große Staatsfabriken. Die Polizei griff in diesen Städten bisher nicht ein. Kritischer ist die Lage Kolubara, dem größte Kohletagebau Jugoslawiens, 60 Kilomter südlich von Belgrad. Die mehr als 7000 Mitarbeiter von Kolubara streiken bereits seit Freitag. Von Kolubara hängen 60 Prozent der serbischen Stromproduktion ab. Auf dem Gelände sind etwa 200 Bergleute. Das Werksgelände wurde am späten abend von starken serbischen Polizeieinheiten umstellt.

Auch die Zufahrtsstraßen sind blockiert. Das Ausmaß der heutigen Streikbewegung wird zeigen, wie stark der Rückhalt der Opposition in der Bevölkerung tatsächlich ist. Die Opposition will damit die Anerkennung ihres Wahlsieges oder zumindestens eine Neuauszählung der Ergebnisse der Präsidentenwahl erreichen.

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