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Berichte Serbien
Die USA und Rußland haben Slobodan Milosevic aufgefordert, den Wahlsieg seines oppositionellen Herausforderers Vojislav Kostunica anzuerkennen. Milosevic hat diese Forderungen zurückgewiesen; er setzt auf den zweiten Wahlgang kommenden Sonntag, den die Opposition verhindern will. Sie hat für morgen zu einem Generalstreik in Serbien aufgerufen. Aus Belgrad Christian Wehrschütz

Zu ersten Straßenblockaden und Warnstreiks kam es bereits heute abend in Belgrad und mehreren serbischen Städten. Einige tausend Belgrader und Aktivisten der oppositionellen Allianz DOS blockierten in mehreren Stadtteilen den Straßenverkehr. PKW und städtische Autobusse führen hupend durch die Straßen. Morgen früh wollen die Belgrader Verkehrsbetriebe außerdem einen zweistündigen Warnstreik abhalten. Geprobt für morgen wurde auch in mehreren anderen serbischen Städten. Indus-triebetriebe wurden bestreikt, Geschäfte, die sonst auch an Sonntagen geöffnet haben, blieben geschlossen. Vor vielen Bäckereien bildeten sich in ganz Serbien bereits heute Warteschlangen. Denn viele Bäckereien wollen sich morgen am Austand beteiligen. Sollte der Aufruf der Opposition zum Generalstreik morgen in Serbien tatsächlich das öffentliche Leben lahm legen, bestehen gewisse Chancen, daß Slobodan Milosevic den Unmut der Bürger nicht einfach bis zum zweiten Wahlgang kommenden Sonntag aussitzen kann und den Sieg der Opposition im ersten Durchgang der Präsidentenwahl anerkennen muß.

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