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Nachfolgeregelung für Djindjic

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Berichte Serbien
In Belgrad hat die Demokratische Partei von Zoran Djindjic einen Nachfolger für den ermordeten Ministerpräsidenten nominiert. Neuer serbischer Regierungschef wird Zoran Zivkovic. Er war bisher jugoslawischer Innenminister. Aus Belgrad Christian Wehrschütz:

Zoran Zivkovic ist ein Politiker mit großer Erfahrung. In der Ära von Slobodan Milosevic war Zivkovic Bürgermeister von Nis, der drittgrößten Stadt Serbiens. Nach der Wende wurde er jugoslawischer Innenminister. Zivkovic ist ein klarer Reformpolitiker, verfügt aber nicht über die Ausstrahlung von Zoran Djindjic. Ob Zivkovic daher auf Dauer die 17-Parteienkoalition DOS wird zusammenhalten können, bleibt abzuwarten. Eine Konzentrationsregierung mit der Partei von Vojislav Kostunica, Djindjics großem Gegenspieler, schloß Zivkovic aus. Man könne nicht mit jenen zusammenarbeiten, die für das politische Klima mitverantwortlich seien, das zum Attentat geführt habe. Für die politische Lage in Serbien läßt eine derartige Aussage jedenfalls nichts Gutes erwarten. Doch zunächst werden Konflikte von Parteien zwangsläufig eine untergeordnete Rolle spielen. Denn Zivkovic kündigte auch an, daß der Ausnahmezustand in Serbien noch mindestens bis Ende April dauern werde.

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