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Karadjic und Kinderbuch

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Berichte Serbien
In Belgrad ist heute ein Kinderbuch vorgestellt worden, das der mutmaßlich Kriegsver-brecher und ehemalige bosnische Serbenführer Radovan Karadjic geschrieben hat. Heraus-gegeben hat das Buch der Sprecher des sogenannten Internationalen Komitees für die Wahrheit über Radovan Karadjic. In Bosnien selbst ist des der Friedenstruppe SFOR bisher nicht gelungen Karadjic zu fassen. Aus Belgrad berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

„Es gibt Wunder – es gibt keine Wunder“, so lautet der Titel des reichlich illustrierten Kin-derbuches aus der Feder von Radovan Karadjic. Das Buch enthält 12 in Versen geschriebene Geschichten, die sich an Kleinkinder richten. Thematisiert werden Urgroßeltern, ein alter Kapitän und und verschiedene Tiergestalten Geschrieben wurden die Verse bereits vor fast 20 Jahren. Ziel des Herausgebers Miroslav Toholj ist es, das positive Image von Karadjic in Serbien und in Bosnien zu stärken, das unter den Serben noch immer besteht. Sie sehen in Karadjic keinen Kriegsverbrecher, sondern einen Helden. Der Herausgeber weiß um die Bedeutung der Imagekampagne, war Miroslav Toholj doch Informationsminister unter Karadjic. Erst vor kurzem hat Toholj ebenfalls in Belgrad auch ein satirisches Theaterstück herausgebracht, das Karadjic bereits auf der Flucht geschrieben hat. Im Herbst sollen weitere zwei Werke aus Karadjics Feder erscheinen, darunter ein weiteres Kinderbuch. Genutzt wurde die Buchpräsentation auch, um die jüngste Durchsuchung des Hauses von Radovan Kardjic in Pale als Fehlschlag zu geißeln. Denn das Komitee veröffentlichte in Belgrad auch eine Liste, wonach die Friedenstruppe SFOR nur persönliche Gegenstände gefunden habe, darunter Fotoalben und einige Flaschen Whisky. In diesem Sinne gilt auch der Titel des heute veröffentlichten Buches, „Es gibt Wunder – Es gibt keine Wunder“ für die Friedenstruppe SFOR. Nach all den Fehlschlägen kann sie in Bosnien nur hoffen, daß es auch für sie Wunder gibt, denn alle anderen Versuche Karadjic festzunehmen, sind bisher gescheitert.

In Bosnien versucht die Friedenstruppe noch immer vergeblich, den mutmaßlichen Kriegsverbrechen und ehemaligen Serbenführer Radavon Karadjic zu fangen.

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