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Milutinovic zum Tribunal

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Berichte Serbien
Der frühere serbische Präsident Milan Milutinovic stellt sich heute dem Haager Tribunal. Milutinovic wird mit einer Sondermaschine von Belgrad nach Den Haag fliegen; Milutinovic muß sich wegen Kriegsverbrechen im Kosovo vor dem Tribunal verantworten. Aus Belgrad Christian Wehrschütz

Milan Milutinovic ist der letzte ehemalige hochrangige Gefolgsmann von Slobodan Milosevic, der den Gang zum Kriegsverbrechertribunal nach Den Haag antreten muß. Daß Milutnovic erst heute nach Den Haag kam liegt daran, daß er bis Jahresende Präsident Serbiens war und politische Immunität genoß. Als Präsident arbeite Milutinovic reibungslos mit der Reformregierung unter Zoran Djindjic zusammen. Milutinovic wollte sich damit eine gute Ausgangsposition für den unvermeidlichen Gang nach Den Haag sichern. Der 60-jährige hofft, daß er nach kurzer Untersuchungshaft bis Prozeßbeginn auf freiem Fuß bleiben kann, weil Belgrad seine Teilnahme an der Verhandlung garantiert. Milutinovics Überstellung ist kein Beweis für eine umfassende Zusammenarbeit Belgrads mit dem Tribunal. Milutinovic ist in Serbien nicht populär und das Präsidentenamt hat keinen hohen Stellenwert. Nicht ausgeliefert wurden bisher der wegen Kriegsverbrechen in Kroatien angeklagten Offizier Veselin Slivancanin und den bosnisch-serbischen General Ratko Mladic. Sie genießen eine gewisse Popularität und können auf Rückhalt in Teilen der jugoslawischen Streitkräfte zählen.

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