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Serbien vor der Stichwahl

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Berichte Serbien
In Serbien ist die Stichwahl um das Amt des Präsidenten gescheitert. Grund dafür ist, daß die vorgeschriebene Wahlbeteiligung von mehr als die Hälfte aller Wahlberechtigten nicht erreicht wurde. Damit muß die gesamte Wahl wiederholt werden. Zur Wahl angetreten sind der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica und der Reformpolitiker. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:

Die Stichwahl ist gescheitert, weil nur 45,5 Prozent der insgesamt 6,5 Millionen Wahlberech-tigten gewählt haben. Damit ist das gesetzlich vorgeschriebene Quorum von mehr als der Hälfte aller Wahlberechtigten nicht erreicht. Das Scheitern der Wahl bedeutet, daß der überlegene Sieg von Vojislav Kostunica nicht zählt. Kostunica hätte mit fast 67 Prozent der abgegebenen Stimmen gewonnen, während Miroljub Labus nur 31 Prozent erreicht, etwa zwei Prozent waren ungültig. Gescheitert ist die Wahl an Boykottaufrufe, am Regenwetter, am schlechten Wahlgesetz und an veralteten Wählerlisten. Das Scheitern bedeutet, daß die gesamte Wahl bis Ende November wiederholt werden muß. Es gibt somit wieder einen ersten Durchgang mit mehreren Kandidaten und voraussichtlich eine Stichwahl. Politisch bedeutet das Scheitern einen Zeitgewinn für Ministerpräsident Zoran Djindjic. Im Fall seines gültigen Sieges hatte Kostunica angekündigt, Djindjic stürzen und vorgezogene Parlamentswahlen erzwingen zu wollen.

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