Serbien in der Stichwahl
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Das Gesetz über die Wahl des serbischen Präsidenten sieht vor, daß die Wahl nur gültig ist, wenn mehr als die Hälfte aller Wahlberechtigten zur Wahl geht. Beim ersten Durchgang vor zwei Wochen lag die Wahlbeteiligung bei nur 55 Prozent. Erfahrungsgemäß ist sie bei der Stichwahl niedriger. Wird das Quorum nicht erreicht, so muß die gesamte Wahl wiederholt werden. Mehrere nationalistische Politiker haben zum Wahlboykott aufgerufen und auch Miroljub Labus hat im Gegensatz zu Vojislav Jostunica praktisch keinen Wahlkampf für die Stichwahl geführt. Ein Scheitern der Wahl könnte auch Kostunicas Hauptgegner, dem serbi-schen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic gelegen kommen. Denn Kostunica will im Falle seines Sieges Djindjic stürzten und vorgezogene Parlamentswahlen erzwingen. Die Wahl-lokale schließen um 20 Uhr, Ergebnisse werden für Sonntag Nacht erwartet.