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Ausnahmezustand nach Tod

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Berichte Serbien
In Serbien hat die Regierung mit Betroffenheit aber auch Entschlossenheit auf die Ermordung von Ministerpräsident Zoran Djindjic reagiert. Bereits wenige Stunden nach dem Attentat verhängte die geschäftsführende serbische Präsidentin Natasa Micic auf Antrag der Regierung den Ausnahmezustand. Die Freiheit der Medien wird nun massiv eingeschränkt, nur mehr offizielle Erklärung der Regierung dürfen veröffentlicht werden. Die Polizei erhält Sonder-vollmachten und die Streitkräfte werden nun auch Polizeiaufgaben übernehmen. Wie lange der Ausnahmezustand dauern wird, ist offen. Die Regierung vor dessen Aufhebung zunächst Personen verhaftet, die des Attentats verdächtigt werden. Konkret der Tat verdächtigt wird ein Mafiaklan aus einem Vorort von Belgrad. Er soll Verbindungen zu mutmaßlichen Kriegsver-brechern haben, die vom Haager Tribunal gesucht werden. Erschossen wurde Zoran Djindjic am frühen Nachmittag im Hof des Regierungsgebäudes. Die zwei Attentäter zielten auf Djindjic von einem benachbarten Haus aus. Der Ministerpräsident wurde in die Brust getrof-fen und starb im Krankenhaus. Die Regierung hat eine dreitägige Staatstrauer verhängt. Zoran Djindjic hinterläßt eine Frau und zwei Kinder.
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