Jugoslawien-Regierung
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Berichte Serbien
Der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica will heute zuerst mit den Vertretern der serbischen Allianz DOS über die Bildung einer neuen Bundesregierung beraten. Morgen soll dann mit dem bisherigen montenegrinischen Koalitionspartner, der Sozialistischen Volkspartei SNP verhandelt werden. Obwohl die SNP die Regierung wegen der Milosevic-Auslieferung verließ, ist sie der einzig mögliche Koalitionspartner im Bundespar-lament. Denn eine Zusammenarbeit mit den Pro-Milosevic-Par-teien kommt nicht in Frage; und die andere pro-serbische montenegrinische Partei, die Volkspartei, sitzt nicht im Bundesparlament; sie hat die Wahlen im September wegen ihrer Gegnerschaft zu Milosevic boykottiert. Somit kann Kostunica nur eine Regierung bilden, wenn die SNP in zur Zusammenarbeit bereit ist; diese Bereitschaft ist wahrscheinlich, denn die SNP will den Zerfall Jugoslawiens ebenso verhindern wie Kostunica. Möglich ist daher, daß Kostunica ein Mitglied der Volkspartei mit der Regierungsbildung beauftrag, der auch für die SNP annehmbar ist. Diese Variante ist auch deshalb wahrscheinlich, weil in Montenegro die SNP und die Volkspartei die Koalition „Gemeinsam für Jugoslawien“ bilden.