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Serbien wählt

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Berichte Serbien
In Serbien findet morgen die ersten freie Parlamentswahl in diesem Jahrhundert statt. Gleichzeitig gilt die Wahl auch als Abschluß des Machtwechsels in Jugoslawien und als Abschluß der demokratischen Revolution, die in Osteuropa mit dem Fall der Berliner Mauer begann. Über die Ausgangslage dieser Wahl in Serbien berichtet aus Belgrad Christian Wehrschütz:

Text:

Das mediale Interesse an dieser serbischen Parlamentswahl ist enorm; mehr als 1000 Journalisten sind in Belgrad, um über den praktisch feststehenden Sieg der demokratischen Allianz DOS zu berichten. Geführt vom jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica und von Zoran Djindjic, dem strategischen Kopf der Allianz, kann DOS sogar mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament rechnen. Zoran Djindjic nütze seinen Wahlkampf, der in durch etwa 60 serbische Städte führte dazu, um die Bürger auf die schmerzlichen Reformen vorzubereiten; diese sind nötig, um Serbien politisch und wirtschaftlich nach Europa zurückzuführen. Denn die zehnjährige Herrschaft von Slobodan Milosevic hat dazu geführt, daß das Land nun zu den ärmsten Osteuropas zählt. Milosevics Sozialisten aber auch alle anderen sieben Parteien spielten im Wahlkampf nur eine Statistenrolle. Nach Ansicht der Meinungsforscher werden neben DOS nur Milosevics Sozialisten und die ultranationalistische Radikale Partei die Fünf-Prozent-Hürde meistern und den Einzug ins Parlament schaffen. Die Wahl wird von etwa 10.000 serbischen und mehr als 300 internationalen Beobachtern überwacht, darunter auch acht Österreichern.

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