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Ojdanic in Den Haag

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Nach Slobodan Milosevic vor fast einem Jahr hat heute die Führung in Belgrad einen weiteren mutmaßlichen Kriegsverbrecher nach Den Haag überstellt. Der frühere jugoslawische Generalstabschef und spätere Verteidigungsminister Draguljub Ojdanic flog in der Früh von Belgrad nach Amsterdam, um sich dem Tribunal in Den Haag zu stellen. Ojdanic wird beschuldigt, im Kosovo für Kriegsverbrechen verantwortlich zu sein. Mit Dragoljub Ojdanic beginnt eine Serie von Überstellungen und Auslieferungen aus Belgrad, denn die politische Führung will und muß eine endgültige Regelung mit dem Haager Tribunal finden. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz

Mit Dragoljub Ojdanic hat heute der erste von 23 Personen den Weg nach Den Haag angetreten, die wegen Kriegsverbrechen im Kosovo und Verbrechen bei den Sezessionskriegen im ehemaligen Jugoslawien vor dem Tribunal angeklagt sind. 10 der Angeklagten sind jugoslawische Staatsbürger, 13 sind Serben aus Bosnien und Kroatien, die sich in Jugoslawien aufhalten oder aufhalten sollen.

Neben Ojdanic sind noch fünf Personen nun bereit, sich dem Tribunal zu stellen. Dazu zählt auch der ehemalige stellvertretende jugoslawische Regierungschef Nicola Sajnovic der am Montag nach Den Haag kommen soll. Diese sechs Freiwilligen werden von Belgrad bei ihrer Verteidigung unterstützt und sollen auch die Garantie erhalten haben, bis zum Beginn ihres Prozesses auf freiem Fuß zu bleiben. Die übrigen 17 Angeklagten haben dieses Angebot nicht genutzt. Gegen sie hat die Justiz nun das Auslieferungsverfahren eingeleitet. Wer von diesen 17 tatsächlich in Den Haag landen wird, ist offen. Denn auch gegen die früheren bosnischen Serbenführer Radovan Karadjic und Ratko Mladic wurde das Verfahren eingeleitet. Doch auch diese beiden meist gesuchten mutmaßlichen Kriegsverbrecher sind jedoch auf der Flucht.

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