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Wer ist Zoran Zivkovic

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In Belgrad wählt heute das serbische Parlament Zoran Zivkovic zum neuen serbischen Ministerpräsident Zivkovic wird damit Nachfolger von von Zoran Djindjic, der vor knapp einer Woche einem Attentat zum Opfer gefallen ist. Zivkovic hat bereits betont, er werde die Reformpolitik und den Weg Serbiens nach Europa fortsetzen. Ein Porträt des neuen Ministerpräsidenten hat Christian Wehrschütz in Belgrad gestaltet:

Der 42-jährige Zoran Zivkovic ist ein Politiker mit großer Erfahrung. Geboren wurde er in Nis, der drittgrößten Stadt Serbiens. Dort begann 1990 die politische Karriere des gelernten Ökonomen mit dem Beitritt zur Demokratischen Partei von Zoran Djindjic. Mit den Lokal-wahlen in Serbien 1996 wurde Zivkovic landesweit bekannt. Slobodan Milosevic wollte seine Niederlage nicht anerkennen und Zivkovic zählten zu den Aktivisten, die die monate-langen Proteste gegen den versuchten Wahlbetrug organisierten. Nachdem Milosevic unter dem Druck der Proteste und des Westens seine Niederlage akzeptiert hatte, wurde Zivkovic Bürgermeister von Nis. Nach dem Sturz von Slobodan Milosevc am fünften Oktober 2000 wurde Zoran Zivkovic jugoslawischer Innenminister. Dieser Posten war eher kompetenzarm, denn die tatsächliche Kontrolle über die Polizei liegt beim serbischen Innenminister. Zu den Erfolgen Zivkovics in dieser etwa zweijährigen Amtszeit zählt die Wiederaufnahme Jugo-slawiens in die Interpol. Zoran Zivkovic zählte zu den massiven Kritikern von Kostunica, dem politischen Intimfeind von Zoran Djindjic. Am Grabe gelobte Zivkovic, die Politik Djindjics fortzusetzen; das gilt offensichtlich auch für das Verhältnis zu Kostunica, denn eine Koalition mit ihm hat Zivkovic ebenso ausgeschlossen wie Kostunica eine Unterstützung von Zivkovic. Ob diese fortgesetzte Gegnerschaft Gutes für Serbien verheißt, ist fraglich. Die Zukunft wird auch weisen, ob Zivkovic die heterogene 17 Parteien zählende Regierungskoalition auf Dauer ebenso wird zusammenhalten können, wie das Zoran Djindjic vermocht hat. Doch zunächst werden Parteienkonflikte zwangsläufig eine untergeordnete Rolle spielen. Denn Zivkovic kündigte an, daß der Ausnahmezustand in Serbien noch mindestens bis Ende April dauern werde.

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