× Logo Mobil

Putin in Belgrad

Radio
Ö2Ö3
Berichte Serbien
Rußland und Jugoslawien fordern ein härteres Vorgegen des Westens gegen albanische Freischärler auf dem Balkan. In Belgrad kritisierten der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica und der russische Präsident Vladimir Putin bei ihrem Treffen vor allem die Lage im Kosovo. Putin bekräftigte auch, daß der Kosovo ein Teil Jugoslawiens bleiben müsse. Aus Belgrad Christian Wehrschütz:

In Belgrad demonstrierten die Präsidenten Jugoslawiens und Rußlands, Vojislav Kostunica und Vladimir Putin, Einigkeit in der Balkan-Politik. Der Kosovo sei die Quelle für nationalen und religösen Extremismus, der den gesamten Balkan bedrohe, betonten die beiden Präsidenten. Putin forderte die Entwaf-fnung albanischer Freischärler im Kosovo und Mazedonien. Der russische Präsident schlug eine Regionalkonferenz vor, um die staatlichen Grenzen ebenso zu garantieren wie die Rechte der Minderheiten. Kostunica kritisierte vor allem die westliche Kosovo-Politik, die die Vertreibung von 200.000 Serben aus der Provinz zugelassen habe. Kostunica betrachtet die für Herbst geplante Parlamentswahl sowie den Verfassungsrahmen des Kosovo als weiteren Schritt zur Loslösung der Provinz. Was die rus-sisch-jugoslawischen Wirtschaftsbeziehungen betrifft, so ist Jugoslawien am Ausbau der Handelsbeziehungen sowie an weiteren Lieferungen von Erdöl und Erdgas interessiert. Bezahlt werden sollen diese Lieferungen durch jugoslawische Kompensations-geschäfte. Zur Sprache kamen auch die Schulden der ehemaligen Sowjetunion gegenüber dem alten Jugoslawien; diese sollen mehr als doppelt so hoch sein wie der Betrag, den Belgrad Moskau für russische Energielieferungen zu bezahlen hat.

Facebook Facebook