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Slobodan Milosevic könnte in Serbien auch zum Tode verurteilt werden. Der serbische Innenminister Dusan Michaijlovic sagte in Wien, es bestünden Indizien, daß Milosevic auch in Straf-taten verwickelt sei, auf die in Serbien die Todesstrafe stehe. Der Antrag von Slobodan Milosevic auf Aufhebung der Untersuchungshaft wurde in Belgrad erwartungsgemäß abgelehnt. Aus Belgrad Christian Wehrschütz:

Der serbische Innenminister Dusan Michajlovic ließ in Wien erkennen, daß Slobodan Milosevic auf wegen mehrerer politisch motivierter Morde zur Verantwortung gezogen werden könnte, mit denen er in den Medien seit langem in Zusammenhang gebracht wird. Daß in diese Richtung ermittelt wird, hat auch der ser-bische Ministerpräsident Zoran Djindjic bestätigt. Djindjic sagte, Milosevic solle binnen zwei Monaten auch wegen der Ermordung politischer Gegner angeklagt werden. Der jugoslawi-sche Präsident Vojislav Kostunica wollte in Belgrad die Aus-sage des serbischen Innenministers im Zusammenhang mit der Todesstrafe nicht kommentieren. Kostunica bestritt auch, daß zwischen der Verhaftung von Milosevic und der Gewährung wie-terer amerikanischer Finanzhilfe an Serbien ein Zusammenhang bestehe. Kostunica räumte jedoch ein, daß sich ein derartiger Zusammenhang fast zwangsläufig aufgedrängt habe, in dem er sagte:

„Ich wäre viel glücklicher gewesen, wenn das Verfahren viel früher vor dem 31. März oder erst danach begonnen hätte. Doch wenn man die Einstellung der Mehrheit in der serbischen und jugoslawischen Führung kennt, dann wurde diese Entscheidung nicht unter Drohungen oder unter dem Druck der Entscheidung des amerikanischen Präsidenten am 31. März getroffen.“

Eine Auslieferung von Milosevic an das Haager Tribunal lehnte Kostunica erneut ab. Die sozialistische Partei von Slobodan Milosevic fordert unterdessen, daß Milosevic aus der Unter-suchungshaft entlassen wird. Innerhalb der Sozialisten dürfte die Verhaftung von Milosevic jedenfalls auch zu Flügelkämpfen geführt haben. So legte der serbische Republikspräsident Milan Milutinovic heute alle Parteifunktionen zurück. Milutinovic sagte, seine Partei arbeite zu oft gegen ihre eigenen Inter-essen und daran wolle er nicht beteiligt sein.

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