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Attentäter gefaßt

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Berichte Serbien
In Serbien hat die Polizei knapp zwei Wochen nach dem Attentat auf Ministerpräsident Zoran Djindjic dessen Mörder gefaßt. Das hat der neue serbische Ministerpräsident Zoran Zivkovic in Belgrad bekannt gegeben. Aus Belgrad Christian Wehrschütz

Der mutmaßliche Attentäter Zvezdan Jovanovic, der die tödlichen Schüsse auf Zoran Djindjic abgefeuert hat, ist Angehöriger der Sonderpolizeieinheit mit dem Spitznamen Rote Barette. Jovanovic war stellvertretender Kommandant dieser Truppe. Auch ein weiteres Mitglied dieser Spezialeinheit hat die Polizei verhaftet; es soll ebenfalls unmittelbar am Mord beteiligt gewesen sein. Der Kommandant dieser Einheit wurde seines Amtes enthoben und ebenfalls verhaftet. Er soll ebenfalls Verbindungen zum Mafiaklan von Zemun gehabt haben, der hinter dem Attentat stehen soll. Der noch flüchtige Drahtzieher des Mordes und Pate des Klans, Milorad Lukovic, war bis vor zwei Jahren Kommandant dieser Spezialeinheit; ihr gehören viele Personen an, die auch in Bosnien, Kroatien und im Kosovo gekämpft hatten. Die Roten Barette hatten sich vor mehr als einem Jahr geweigert, mutmaßliche Kriegsverbrecher zu verhaften, die an Den Haag ausgeliefert werden sollten. Sollte somit der Attentäter tatsächlich dieser Sondertruppe angehört haben, könnte das Tat-motiv tatsächlich die Bereitschaft von Zoran Djindjic gewesen, uneingeschränkt mit dem Kriegsverbrechertribunale zusammenzu-arbeiten und entsprechende Widerstände im Sicherheitsapparat zu beseitigen. Ministerpräsi-dent Zoran Zivkovic gab in Belgrad auch bekannt, daß die Polizei wahrscheinlich auch das Scharschützengewehr gefunden hat, mit dem Zoran Djindjic ermordet wurde. Die mutmaßliche Tatwaffe war in Neubelgrad vergraben.

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