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Djindjic

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Berichte Serbien
Die höchsten Vertreter des Staates Serbien und Montenegro haben heute in Belgrad eine Gedenkfeier für den ermordeten Ministerpräsidenten Zoran Djindjic abgehalten. Dabei wurde Djindjic als großer Reformer gewürdigt, dessen Weg Serbien fortsetzen werde. Trotzdem ist die Sorge groß, daß sich der Mord auch auf das Reformtempo in Serbien negativ auswirken wird. Aus Belgrad Christian Wehrschütz

Bei der Gedenkfeier in Belgrad bekräftigte die serbische Regierung, daß es keine Rückkehr zur unseligen Vergangenheit gebe. Betont wurde die Entschlossenheit, die Reformen fort- zusetzen und die Organisierte Kriminalität zu besiegen. Diese Appelle richten sich an die eigene Bevölkerung aber auch an das Ausland. Trotzdem ist die Verunsicherung in Serbien massiv; auch Wirtschaftsexperten und ausländische Firmen in Serbien befürchten, daß sich die Reformen durch den Mord noch stärker verzögern werden. Dieser Sorgen versucht die politische Führung durch rasches Handeln entgegenzuwirken. Bereits am Montag soll die Regierung des Statenbundes Serbien und Montenegro gebildet werden und auch ein Nach-folger für Zoran Djindjic beginnt sich schon abzuzeichnen. Neuer Ministerpräsident könnte Zoran Zivkovic werden. Zivokvic ist ehemalige jugoslawische Innenminister und stellver-tretender Vorsitzender in Djindjics Demokratischer Partei. Zwar ist Zivkovic ein Reformpoli-tiker doch über das Format von Zoran Djindjic verfügt auch er nicht. Im Belgrader Vorort Zemun wird zur Zeit das Anwesen eines Mitgliedes des Mafiaklans zu zerstören, der für den Mord an Djindjic verantwortlich sein soll. Das Gebäude wurde vor Jahren ohne Genehmigung errichtet. Sein Besitzer ist ebenso flüchtig, wie die anderen mutmaßlichen Drahtzieher des Attentats. Das Begräbnis von Zoran Djindjic wird morgen in Belgrad stattfinden. Österreich wird durch Bundeskanzler Wolfgang Schüssel vertreten sein.

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