Bankenreform in Jugoslawien
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Von den 86 Banken in Jugoslawien haben nach der Bonitätsprüfung durch die Nationalbank nun insgesamt 18 ihre Lizenz verloren. Diese Geldinstitute sollen ab Jänner liquidiert werden. Die Zahl der aufzulösenden Banken dürfte sich je-doch noch erhöhen, denn die Nationalbank hat weitere neun Banken unter die Verwaltung einer Sanierungsagentur gestellt; bei zwei Banken wurde die Ver-waltung übernommen und weitere neun Banken haben noch etwa drei Monate Zeit, das erforderliche Mindestkapital aufzubringen. Diese Banken gelten als Übernahmekandidaten, denn seit erstem September können ausländische Insti-tute nur mehr durch Übernahme eine Vollbankenlizenz erwerben. Diesen Weg beschreiten wollen die österreichische Volksbank und die Bank Styria. Von der jugoslawischen Nationalbank wurden insgesamt 33 Banken in ihrer Rangliste in die Kategorien A und B gereiht; von der Bevölkerung als wirklich vertrauens-würdig eingestuft werden jedoch nur 10 Banken. Bei ihnen sind die Spargut-haben in den vergangenen drei Monaten auf insgesamt 500 Millionen Schilling gestiegen; dieses Wachstum an Spareinlagen ist größer als in den vergangenen fünf Jahren insgesamt und damit ein Anzeichen, daß das Vertrauen in den Ban-kensektor in Jugoslawien langsam zurückkehrt. Besonders erfreulich ist diese Entwicklung für die Raiffeisenbank. Ob wohl erst seit September in Belgrad tätig, liegt Raiffeisen mit knapp 65 Millionen Schilling an Devisenkonten bereits auf Platz drei in Jugoslawien. Raiffeisen zählt zu den fünf ausländischen Insti-tuten, die in Jugoslawien eine Vollbankenlizenz besitzen; dazu zählt auch die Bank Austria, die demnächst ihre Geschäftstätigkeit in Belgrad aufnehmen wird.