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Österreichische Wirtschaft in Serbien

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In Belgrad hat gestern die Bank Austria ihre erste Filiale in Serbien eröffnet.

Knapp 50 Mitarbeiter werden beschäftigt. Sie sollen Privat- und Kommerz-kunden betreuen. Weitere Filialen in Serbien sollen folgen. Die Bank Austria rechnet mit der Fortsetzung der Reformpolitik der serbischen Regierung und vor allem einem stetig wachsenden Interesse österreichischer Firmen am serbischen Markt. Über das Engagement heimischer Unternehmen in Serbien berichtet aus Belgrad Christian Wehrschütz:

Glockenprobe in der Kirche des Heiligen Sava in Belgrad. Die Glocken für diese größte orthodoxe Kathedrale am Balkan hat die Tiroler Firma Grassmayr gegossen. Hergestellt wurden 49 Glocken mit einem Gewicht von 11 bis 6.200 Kilogramm. Den Großauftrag in Serbien bekam die Tiroler Firma, die schon 400 Jahre besteht, trotz harter internationaler Konkurrenz. Das Interesse österrei-chischer Firmen am serbischen Markt ist seit dem Sturz von Slobodan Milosevic vor einem Jahr drastisch gestiegen. Alte Kontakte werden wieder hergestellt und neue geknüpft. Im vergangenen Jahr betrug der österreichische Export nach Serbien 2,5 Milliarden Schilling. Zum Potential des serbischen Marktes sagte der österreichische Handelsdelegierte in Belgrad Herbert Preclik:

„Im Jahr 2001 haben wir in den ersten acht Monaten fast 30 Prozent Exportzuwächse, Tendenz immer noch stark steigend. Um das mögliche Volumen aufzuzeigen: In Kroatien haben wir fast neun Milliarden ATS Exporte, Slowenien fast 16. Irgendwo dazwischen könnten wir in wenigen Jahren auch liegen.“

Interessiert sind heimische Unternehmen am Kauf von Brauereien, Waschmittel-und Papierfabriken aber auch am Aufbau der danieder liegenden Verkehrsinfra-struktur sowie am Kraftwerksbau. Ebenfalls in Serbien bereits präsent ist die OMV. Gerhard Frühbauer, OMV-Geschäftsführer in Belgrad, sagt zu den Zielen seines Unternehmens:

„Die strategischen Ziele sind in etwa 15 % Marktanteil zu bekommen, was in etwa entspricht 120 bis 150 Stationen.“

Binnen 10 Jahren will die OMV mehr als zwei Milliarden Schilling in Serbien investieren, die erste Tankstelle, inklusive Geschäft, Restaurant und Kinder-spielplatz soll im Februar eröffnet werden. Bereits in Belgrad präsent sind die Vorboten der Unternehmen, die österreichischen Banken. So eröffnete die Bank Austria gestern offiziell ihre erste Filiale in Belgrad. Erich Hampel, Vorstandsmitglied der Bank Austria, sagt zur Bedeutung des serbischen Marktes:

„Die Region ist für uns besonders wichtig, es gibt zehn Millionen Einwohner hier. Wir merken in großes Interesse von österreichischen Firmen.“

Bereits mit zwei Filialen in Belgrad präsent ist die Raiffeisenbank. Sie schaffte es binnen drei Monaten beim Einlagengeschäft zur führenden Bank in Serbien zu werden. Oliver Rögel, von der Raiffeisenbank in Belgrad, sagt dazu:

„Die gesamten Einlagen belaufen sich mittlerweile auf 40 Mio Euro, verteilt auf ca 7400 Privatkunden, das heißt, wir sprechen von ca 5500 Euro pro Privatkunde.“

Somit hat jeder Kunde durchschnittlich 70.000 Schilling zur Bank gebracht.

Auch Raiffeisen rechnet damit, daß in Serbien der Reformkurs fortgesetzt wird und somit ein großes Potential für österreichische Firmen besteht.

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