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Kostunica – Djindjic

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Berichte Serbien
In Serbien steht der Bevölkerung politisch ein heißer Herbst bevor. Am 29. September wird der Präsident dieser jugoslawischen Teilrepublik neu gewählt. Der bisherige Amtsinhaber Milan Milutinovic wird nicht mehr kandidieren. Statt dessen wird er wohl noch in diesem Jahr in eine Zelle des Haager Kriegsverbrecher Tribunals übersiedeln müssen. Milutinovic ist ein Gefolgsmann von Slobodan Milosevic und ist vom Tribunal ebenfalls der Kriegsverbrechen angeklagt. Um seine Nachfolge werden sich etwa 10 Kandidaten bewerben. Der Stichtag für die Kandidatur ist der 8. September. Bis dahin hat auch der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica Zeit, sich zu entscheiden, doch gilt seine Kandidatur derzeit als wahrscheinlich. Tritt er an, wird sein Machtkampf mit dem serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic auch den Wahlkampf prägen. Denn Djindjic unterstützt den derzeitigen stellvertretenden jugoslawischen Regierungschef Miroljub Labus, der seine Kandidatur bereits bekannt gegeben hat. Labus ist im Gegensatz zu Kostunica ein erklärter Reformer. Doch noch ehe die heiße Phase des Wahlkampfes überhaupt begonnen hat, hat der Machtkampf in Belgrad bereits zur schwersten Krise in Serbien seit dem Sturz von Slobodan Milosevic geführt. Dieser Machtkampf ist auch der Grund, warum die Bevölkerung zunehmend das Vertrauen in die politische Führung verliert. Gleichzeitig plagen die Serben jedoch andere Sorgen. Das Gefühl einer allgemeinen Unsicherheit und die Angst vor Arbeitslosigkeit sind hoch, denn noch haben die Reformen nicht zu einer wirklich spürbaren Verbesserung des Lebens-standards geführt. In Belgrad hat ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz an Hand einfacher Bürger die Lebensverhältnisse der Serben nachgezeichnet sowie den Hintergrund des Konflikts zwischen Kostunica und Djindjic beleuchtet und die möglichen Folgen im Zusammenhang mit der serbischen Präsidentenwahl analysiert.
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