Milosevic muß zurück
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Berichte Serbien
Slobodan Milosevic wird die Osterfeiertag im Belgrader Zentralgefängnis ver-bringen müssen. Der Untersuchungsrichter des Belgrader Kreisgerichtes ordnete die Verlegung von Milosevic aus einem Militärkrankenhaus in seine Gefängnis-zelle an, nachdem er von einem Ärzte-Konsilium ein entsprechendes Gutachten erhalten hatte. Dieses ist zwar nicht veröffentlicht worden, doch zeigt der Be-schluß, des Richters, daß Milosevic doch nicht an besonders gravierenden Herz-beschwerden leiden dürfte. Dieser Befund zeichnete sich schon gestern ab. Denn Milosevics Rechtsanwalt Toma Fila hatte bereits kurz nach der Einlieferung seines Mandaten ins Belgrader Militärkrankenhaus erklärt, Milosevics Gesund-heitszustand sei nicht dramatisch; der ehemalige Präsident Jugoslawiens leide nur an einem erhöhten Blutdruck. Warum dies die untersuchenden Ärzte nicht bereits Mittwoch Abend im Zentralgefängnis feststellen konnten bleibt offen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Milosevic bei einem Besuch seiner Frau über Herzbe-schwerden geklagt. Die Einlieferung ist Spital erfolgte dann wenige Stunden später. Die Überstellung von Milosevic aus seiner Zelle ins Krankenzimmer hatte jedenfalls sofort zu Spekulationen über eine politische Erkrankung geführt, mit der Milosevic ein weiterer Aufenthalt im Gefängnis erspart werden sollte. Diese Gerüchte werden allerdings erst verstummen, wenn Milosevic tatsächlich wieder in seiner Zelle sitzt.