Serbien und Uran
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Die grundsätzlich beruhigenden Stellungnahmen der serbischen Experten zu den möglichen Folgen der uranhaltigen Munition beziehen sich nur auf Serbien ohne den Kosovo. Denn über Ser-bien hat die NATO nach Angaben der jugoslawischen Streitkrä-fte 1,5 Tonnen abgereichertes Uran in Form von panzerbrechen-der Munition verschossen; im Kosovo sollen es dagegen 15 Ton-nen gewesen sein. Außerdem haben NATO-Bomber in Serbien und Montenegro nach Auskunft der jugoslawischen Streitkräfte zu-sammen nur ein Gebiet von 2,5 Hektar mit dieser Munition be-schossen. Betroffen davon ist vor allem Südserbien an der Grenze zum Kosovo. Zu den Maßnahmen, die serbische Behörden nach Kriegsende dort ergriffen haben sagt Snezana Pavlovic vom Institut für Atomwissenschaften in Belgrad:
„In Serbien wurden die entsprechenden Gegenden kontrolliert und markiert und die örtliche Bevölkerung wurde informiert. So wurden die Risiken durch abgereichertes Uran minimiert. Wenn wir tatsächlich alle Plätze gefunden haben, wo diese uranhaltigen Waffen eingesetzt wurden. Es besteht die Möglichkeit, dass Projektile im Boden geblieben sind und so nach einiger Zeit das Trinkwasser kontaminiert wird. Sodass trotzdem ein Risiko für die Bürger bestehen könnte. „
Nicht ausschließen kann Pavlovic, daß Uran auch auf andere Weise in die Nahrungskette gelangt ist. Unsicher ist auch, wie viele Projektile noch im Boden sind. Denn nach Angaben von Szezana Pavlovic wurden bisher nur etwa 100 der drei bis 5.000 uranhaltigen Projektile gefunden. Bisher soll jedenfalls kein jugoslawischer Soldat oder Polizist wegen des Urans an Leukämie erkrankt sein. Nach Angaben serbischer Ärzte entspricht die Zahl der Krebserkrankungen in Serbien bisher dem langjährigen Durchschnitt. Weit beunruhigter sind die serbischen Experten bisher somit über Schäden für Gesundheit und Umwelt, die die NATO-Angriffe insgesamt ausgelöst haben und möglicherweise noch auslösen werden.