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Serbien vor der Stichwahl

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Berichte Serbien
In Serbien findet heute die Stichwahl um das Amt des Präsidenten statt. Zur Wahl antreten der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica und der Reformpolitiker Miroljub Labus. Nach Meinungsumfragen besteht praktisch kein Zweifel am sicheren Sieg von Kostunica; zweifel-haft ist, ob der zweite Wahlgang gültig sein wird. Aus Belgrad berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

3.276.522 Wähler, das ist die magische Zahl, die heute in Serbien erreicht werden muß. Denn wahlberechtigt sind 6,553.042 Serben und 50 Prozent plus eine Stimme müssen zu den Urnen gehen, damit die serbische Präsidentenwahl gültig ist. Daß dieses Quorum erreicht wird, ist derzeit fraglich. Denn um 14 Uhr lag die Wahlbeteiligung in Serbien bei 21,7 Prozent, das ist um mehr als sechs Prozent niedriger als im ersten Durchgang. Insgesamt gingen in der ersten Runde 55 Prozent der Serben zur Wahl. Setzt sich dieser Trend somit bis zum Schluß der Wahllokale um 20 Uhr fort, so wäre die Wahl gescheitert und müßte wiederholt werden. Grund für die Probleme mit der Wahlbeteiligung sind vor allem sehr veraltete Wählerlisten aber auch ein schlechtes Wahlgesetz. Weder Wahlkarten noch fliegende Wahlkommissionen sind vorgesehen, so daß Kranke, Invalide, Bewohner von Pensionistenheimen und Studenten kaum zur Wahl gehen können. Sollte die Wahl jedoch gültig sein, so besteht kaum ein Zweifel, daß Vojislav Kostunica neuer serbischer Präsident sein wird. In Umfragen führt er überlegen vor dem Reformpolitiker Miroljub Labus.

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