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Visa in Belgrad

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Berichte Serbien
Die österreichische Botschaft in Belgrad hat im vergangenen Jahr mehr als 400 Visa auf der Basis gefälschter Firmeneinladungen ausgestellt. Das geht aus Dokumenten des Außen- und Innenministeriums hervor, die unser Balkan-Korrespondenten Christian Wehrschütz erhalten hat. Gefälscht wurden Einladungen von Firmen, auf deren Grundlage dann die Visa vor allem von einem Attache erteilt worden sind. Der Mann wurde im März nach Wien einberufen. Gegen ihn und eine noch aktiven Mitarbeiter der Botschaft liegt ein anonyme Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Wien vor

Die Firma Ericsson in Wien und die HTP-Plastics im burgenländischen Neudörlf sind zwei Unternehmen deren Firmenlogo zur Fälschung von Einladungen mißbraucht wurde. Allein damit wurden vergangenes Jahr mehr als 70 Visa an der Botschaft in Belgrad erschwindelt. Am erfolgreichsten waren die Fälscher mit der LBB-Handels-gesellschaft in Wien, auf die mehr als 200 Visa entfallen. Seit Juni ist auch die LBB an der angegebenen Firmen-adresse nicht mehr anzutreffen; angeblich wurde die Geschäfttätigkeit nach Jugoslawien verlegt. Nicht auszu-schließen ist, daß ein ehemaliger Attache der Botschaft in diesen Vorfall involviert ist. Er hat die Masse der gefälschten Visa ausgestellt. Der Mann wurde im März nach Wien einberufen, nachdem die Fälschungen aufge-flogen waren. Gegen ihn liegt eine anonyme Anzeige vor. Belastet wird darin auch noch ein Vizekonsul der Botschaft in Belgrad. Er soll mehr als 40 Saisonvisa auf Basis gefälschter Bestätigungen des AMS, des Arbeitsmarkservice ausgestellt haben. Diesen Vorwurf bestätigt jedenfalls ein Bericht der Generalkonsulin Andrea Sandhacker, das dem ORF vorliegt. Das Außenministerium in Wien teilte mit, es untersuche den Fall selbst und werde auch mit der Justiz zusammenarbeiten. Eine inhaltliche Stellungnahme zu den Vorwürfen gab es nicht.

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