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Jugoslawien wählt

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In Jugoslawien gibt sich das regierende Wahlbündnis aus Sozialisten und Jugoslawischer Linken nicht geschlagen. Trotz vieler Hinweise, daß der Kandidat der Opposition, Vojislav Kostunica, die Präsidentenwahl bereits im ersten Durchgang gewonnen hat, beharren die beiden Regierungsparteien in Belgrad darauf, daß Amtsinhaber Slobodan Milosevic noch Chancen auf einen zweiten Wahlgang hat. Zugegeben wurde jedoch, daß Kostunica zumindestens derzeit vor Milosevic liegt. Aus Belgrad Christian Wehrschütz:

Text:

Nach 12-stündigem Schweigen und unterschiedlichen Angaben traten Spitzenfunktionäre der Sozialisten und der Jugoslawischen Linken am Nachmittag gemeinsam vor die Presse. Dem-nach führt derzeit Amtsinhaber Slobodan Milosevic mit 45 Prozent vor Vojislav Kostunica, der bei 40 Prozent hält. Der Grad der Stimmenauszählung wird mit 37 Prozent an- und die Hoffnung auf einen Sieg noch nicht aufgegeben. Gesiegt will die Regierung bei den Wahlen zum Bundesparlament haben, während die Niederlage bei den Lokalwahlen in Serbien zugegeben wurde. Dieses Eingeständnis deckt sich mit den Angaben Demokratischen Opposition Serbiens. Sie beruft sich aber bei der Präsidentenwahl auf einen Auszählungsgrad von 50 Prozent und gibt an, ihr Spitzenkandidat Vojislav Kostunica habe bereits im ersten Wahlgang die erforderliche absolute Mehrheit erreicht. Dies deckt sich auch mit den Angaben der oppositionellen Serbischen Erneuerungsbewegung SPO und der Serbisch-Radikalen Partei, dem Koalitionspartner Milosevics.

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