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Jugoslawien wählt

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Berichte Serbien
In Jugoslawien wird heute ein neuer Präsident gewählt. Um das Amt bewerben sich fünf Kandidaten. Siegenschancen eingeräumt werden jedoch nur Amtsinhaber Slobodan Milosevic und Vojislav Kostunica, dem Kandidaten der Allianz „Demokratische Opposition Serbiens“. Wahlberechtigt sind knapp 8 Millionen Bürger. Sollte kein Kandidat heute eine absolute Mehrheit erreichen, findet in zwei Wochen eine Stichwahl statt. Gewählt werden in Jugoslawien aber auch das Bundesparlament; und in Serbien finden Kommunalwahlen statt. Aus Belgrad berichtet darüber Christian Wehrschütz:

Text:

Für die beiden Kammern des Bundesparlaments bewerben sich in Serbien 21 und in Montenegro sieben Parteien. Wegen des Wahlboykotts der pro-westlichen montenegrinischen Regierungskoalition werden praktisch alle Sitze dieser jugoslawischen Teilrepublik den Pro-Milosevic-Parteien zufallen. Jeweils 20 Mandate haben Montenegro und Serbien im Oberhaus des Bundesparlaments; im Unterhaus verfügt die kleinere jugoslawische Teilrepublik über 30 und Serbien über 108 Sitze. Chancen auf diese Mandate haben in Serbien primär vier Parteien: das Wahlbündnis aus Sozialisten und Jugoslawischer Linken unter Slobodan Milosevic, dessen Koalitionspartner die „Serbische Radikale Partei“ sowie die Allianz „Demokratische Opposition Serbiens“ kurz DOS und die oppositionelle „Serbische Erneuerungsbewegung“ SPO. Bei den Kommunalwahlen in Serbien treten DOS und SPO getrennt an. Wegen des Mehrheitswahlrechts haben die Sozialisten daher Chance, einige Städte von der Opposition zurückzuerobern. Die Wahllokale schließen um 20 Uhr. Mit ersten Ergebnissen ist in der Nacht auf Montag zu rechnen.

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