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Jugoslawien wählt

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Berichte Serbien
In Jugoslawien werden morgen der Präsident und die beiden Kammern des Bundesparlaments gewählt Außerdem finden in Serbien finden Kommunalwahlen statt. Die Opposition und der Westen befürchten einen massiven Wahlbetrug. Geprägt war der Präsidentschaftswahlkampf vom Duell zwischen Amtsinhaber Slobodan Milosevic und Vojislav Kostunica, dem Kandidaten der Parteienallianz „Demokratische Opposition Serbiens“. Wahlberechtigt sind knapp acht Millionen Bürger Jugoslawiens. Aus Belgrad Christian Wehrschütz

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Um das Amt des jugoslawischen Präsidenten bewerben sich fünf Kandidaten, darunter auch der Belgrader Bürgermeister Vojislav Michajlovic, der für die oppositionelle „Serbische Erneuerungsbewegung“ antritt. Doch nur Amtsinhaber Slobodan Milosevic und dem Bewerber der „Demokratischen Opposition Serbiens“, Vojislav Kostunica, werden Siegeschancen eingeräumt. Sollte morgen keiner der beiden eine absolute Mehrheit erreichen, findet in zwei Wochen eine Stichwahl statt. Gewählt werden auch die beiden Kammern des Bundesparlaments und da hat die serbische Opposition weit schlechtere Karten. Denn der pro-westliche Regierungskoalition Montenegros boykottiert alle Wahlen. Die montenegrinische Mandate werden so den Pro-Milosevic-Parteien zufallen und dürften im Bundesparlament Milosevic die Mehrheit sichern. Auch Belgrad und andere serbische Städte könnten Milosevics Sozialisten zurückerobern; denn trotz des Mehrheitswahlrechts bei den Kommunal-wahlen konnte sich die serbische Opposition auf keine gemeinsame Liste einigen. Hinzu kommt, daß die Opposition einen massiven Wahlbetrug befürchtet, der sie den Sieg kosten soll.

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