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Die Krise der Hypo-Alpe-Adria und der Balkan

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ZiB1
Berichte Serbien
In Österreich ist das Finanzdesaster der Hypo-Alpe-Adria-Bank zwar ein massives Ärgernis für den Steuerzahler, doch die Hypo ist in Österreich keine bedeutende Bank. Ganz anders ist die Lage im ehemaligen Jugoslawien, wo di Hypo in Bosnien, Kroatien und Serbien eine systemrelevante Bank ist. Ihre mögliche Insolvenz in Österreich, könnte daher die ohnehin triste Wirtschaftslage am Balkan weiter verschärfen:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Serbien

Dejan Soskic, Ehemaliger Präsident der serbischen Nationalbank

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Gesamtlänge: 1’23

Die Hypo-Alpe-Adria hat in Kroatien und Bosnien jeweils mehr als 400.000 Kunden und zählt zu den fünf wichtigsten Banken dieser Länder. In Serbien sind es immerhin 200.000 Kunden; sie haben bisher von der Hypo-Krise nichts mitbekommen, doch ihr Vertrauen an sich ist gering.

„Das Bankensystem ist ein kompletter Fehlschlag; Ich habe von keiner Bank eine gute Meinung, nicht nur von der Hypo.“

In den Medien ist die Hypo praktisch kein Thema. Das könnte sich aber rasch ändern, sollte die Bank in Österreich insolvent werden:

„Das würde sicher zu steigender Arbeitslosigkeit und zu einem Wirtschaftsrückgang führen, wobei es fraglich ist, ob und wann dieser Rückgang überhaupt kompensiert werden könnte. Die Länder Südosteuropas sind ohnehin sehr arm, die Arbeitslosigkeit ist hoch; dann könnte man auch soziale Unruhen nicht ausschließen, wie wir sie jüngst in Bosnien erlebt haben.“

Um einen Run auf die Banken zu verhindern, könnten die Balkan-Staaten im Insolvenz-Fall daher gezwungen sein, die Hypo-Töchter zu verstaatlichen oder unter Zwangsverwaltung zu stellen, um die Stabilität ihrer Finanzsysteme zu wahren.

Aufsager:

Um die Stabilität des Balkan nicht zu gefährden, gibt es für die Hypo-Töchter nur eine vernünftige Lösung. Ihren Verkauf, wobei der Erlös nun natürlich viel geringer sein wird als er vor drei oder vier Jahren noch gewesen wäre.

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