Innenminister mit Kontakten zum Drogenboss

In Serbien ist der sozialistische Regierungschef Ivica Dacic politisch schwer angeschlagen. Dacic musste zugeben, dass er sich als Innenmister in Belgrad mehrmals mit einem serbischen Drogenboss getroffen hat. Die Gespräche hat die Polizei heimlich gefilmt.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Belgrad

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Als der Schmuggel von 2,7 Tonnen Kokain von Südamerika nach Europa 2009 aufflog, geriet der Saric-Klan zum ersten Mal in die Schlagzeilen. Darko Saric tauchte unter, sein Vermögen in Serbien wurde beschlagnahmt. Doch ein Mitglied des Klans hatte danach noch mehrfach Kontakt zu Innenminister Ivica Dacic, der seit Juni auch Ministerpräsident ist. Er habe nicht gewusst, dass der Mann ein Drogenboss sei, lautet die Rechtfertigung. Zweifel daran wecken Abhörprotokolle der Polizei, die ausgerechnet die Tagezeitung veröffentlichte, die Dacic‘s Koalitionspartner Alexander Vucic nahesteht. Der stellvertretende Regierungschef führt einen ernsthaften Kampf gegen Korruption und Kriminalität. Niemand sei sakrosankt, doch derzeit gebe es keinen Grund für Neuwahlen, sagte Vucic heute. Denn noch nutzt ihm ein kompromittierter Regierungschef mehr als Wahlen, die in Serbien die Bevölkerung derzeit nicht will.