Kampf gegen die Eiweißlücke
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Oberösterreich Heute
Berichte Serbien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Serbien
Insert1: Agrarlandesrat Max Hiegelsberger
Insert2: Mathias Krön, Verein Donau Soja
Insert3: Georg Gstöttenbauer, Schweinezuchtverband OÖ
Gesamtlänge: 2’32
In Oberösterreich werden mehr als 40.000 Tonnen Soja pro Jahr produziert. Auch aus klimatischen Gründen ist eine Ausweitung nur beschränkt möglich. In Serbien ist die Lage anders; mehr als 250.000 Tonnen Soja verarbeitet allein die Victoria Group pro Jahr, wobei 90 Prozent aus serbischem Anbau stammt. Damit verarbeitet der Betrieb mehr als doppelt so viel Soja als Österreich produziert. Die Victoria Group war die erste Station der Delegation aus Oberösterreich unter Führung von Agrarlandesrat Max Hiegelsberger. Ziel ist eine Zusammenarbeit bei Entwicklung und Produktion von GMO-freiem Soja, also von Soja, das gentechnikfrei ist.
„Europa bewirtschaftet derzeit 35 Millionen Hektar in Südamerika; das heißt, die Abhängigkeit ist dadurch sehr groß, und dort ist der Anteil von genetisch-modifizierten Sorten stark steigend. Wir möchten uns in Oberösterreich und Österreich deutlich abheben; wir wollen GMO-freie Sojaproduktion; da brauchen wir die Länder entlang der Donau; das ist Serbien mit einem großen Anbaupotential.“
Bei der Landwirtschaftsmesse in der serbischen Stadt Novi Sad wirbt derzeit auch der Verein Donau-Soja für eine regionale Zusammenarbeit bei gentechnik-freier Soja-Produktion. Oberösterreich unterstützt diese Initiative, um die enorme Abhängigkeit Österreichs und Europas von Importen zu verringern. Ziel von Donau-Soja ist ein Netzwerk von Produzenten und Betrieben entlang der Donau bis zum Schwarzen Meer unter einem einheitlichen Qualitätsstandard für gentechnikfreies Soja. Massiv investiert werden soll in die Forschung:
„Wenn wir gute Sorten haben wollen für unsere Klimazone, für die Klimazone von Österreich bis zum Schwarzen Meer hinunter, dann müssen wir selber forschen, dann müssen wir die Saatgutforschung und Produktion selbst in die Hand nehmen, und das wollen wir erreichen, damit wir die Eiweißversorgung in Europa eben regionalisieren können.“
Doch Serbien ist nicht nur wegen des Soja ein interessanter Markt. Der Nachholbedarf bei Qualität und Ertrag ist groß, und davon wollen Betriebe aus Oberösterreich profitieren:
„Wir haben mehr Magerfleisch-Anteil im Tier, und der Fettanteil ist bei uns wesentlich geringer, und daher auch die Qualität vom Muskelfleisch wesentlich höher. Und für die Verarbeitung ist das dadurch sicherlich ein Potential für diesen Markt.“
Auf dieses Potential setzten auch andere Firmen aus Oberösterreich, die mit ihren Produkten teilweise schon seit zehn Jahren in Serbien auf dem Markt sind und zu den regelmäßigen Ausstellern in Novi Sad zählen.