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Sinkt Österreichs Einfluss in Serbien und am Balkan

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ZiB24
Berichte Serbien


Bis heute gilt Österreich als wirtschaftliche und politische Großmacht am Balkan. In Slowenien, Kroatien oder Serbien ist Österreich größter Investor und politische spielten Österreicher in Bosnien, bei den Verhandlungen zur Unabhängigkeit Montenegros oder des Kosovo eine wichtige Rolle. Doch Grund zur Selbstzufriedenheit gibt es offensichtlich nicht. Denn politisch spielen Österreicher heute am Balkan abgesehen von Bosnien keine große Rolle mehr und auch wirtschaftlich drängen neue große Spieler auf den Markt wie sich etwa auch am Kampf um den Markt in Serbien zeigt, in dem Russland aber Frankreich große Spieler werden wollen.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Insert1: 0’26 Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen- International Bank-Holding

Insert2: 1’27 Milan Culibrk, Chefredakteur Wirtschaftsmagazin Economist

Gesamtlänge: 1’48

Diese Baustelle ist ein Zeichen für die Präsenz der österreichischen Wirtschaft in Serbien. Gebaut wird die Brücke von einer der fast 400 heimischen Firmen; die diesen Markt nun bearbeiten. Der Pionier war Raiffeisen. Das zehnjährige Jubiläum wurde in Belgrad ausgiebig gefeiert – auch vom Strategen der Expansion nach Ost- Mittel- und Südosteuropa. Doch der Wettbewerb wird härter:

„Die Alleinstellung, die wir hatten, die ist stark zurückgegangen, weil es zunehmend andere Länder gibt, die Zentral- und Osteuropa bearbeiten, und zwar im Export wie auch auf der Investitionsseite, und daher ist diese Aussage sicherlich richtig.“

Nach dem Sturz von Slobodan Milosevic bekamen nur zwei österreichische Banken eine Greenfield-Lizenz. Mit neun Prozent Marktanteil ist Raiffeisen derzeit Nummer drei, die zweite österreichische Bank gehört nun einer italienischen Gruppe. Hinzu kommen Niederlagen. Den Erdölkonzern NIS erhielt Russland als Preis für seine Hilfe im Kampf gegen die Unabhängigkeit des Kosovo; im Energiesektor will Moskau noch stärker Fuß fassen. Und den Tender um den zweiten Mobilfunkanbieter gewann Norweger, die mehr bot als die Österreicher. Ihre Tochter VIP ist nun dritter Anbieter während die Mutter, die Telekom Austria, einziger Bieter für die serbische Post- und Telekom ist:

„Die Telekom ist auf jeden Fall eine der letzten großen Privatisierungen in Serbien und die letzte Gelegenheit, eine bessere Marktposition zu erzielen.“

Doch es ist fraglich ob sich Regierung und Telekom Austria handelseins werden, und ob Österreich damit in einem Schlüsselsektor in Serbien seine Position stärken kann.

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