× Logo Mobil

In Serbien soll die neue proeuropäische Regierung kommende Woche vom Parlament bestätigt werden Ministerpräsident wird der bisherige Finanzminister Mirko Cvetkovic. Der 58-jährige Cvetkovic wird Nachfolger von Vojislav Kostunica; dessen nationa

Fernsehen
ZiB1
Berichte Serbien
In Serbien soll die neue proeuropäische Regierung kommende Woche vom Parlament bestätigt werden Ministerpräsident wird der bisherige Finanzminister Mirko Cvetkovic. Der 58-jährige Cvetkovic wird Nachfolger von Vojislav Kostunica; dessen nationalistisches Bündnis verlor die Wahlen im Mai und muss nun in Opposition gehen. Kostunica war strikt gegen jeden EU-Kurs, weil die Mehrheit der EU die Unabhängigkeit des Kosovo anerkannt hat. An dieser Frage zerbrach auch die alte Regierung in Serbien.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Aufsager: 0’47 Christian Wehrschütz aus Belgrad

Gesamtlänge: 1’22

Mirko Cvetkovic gilt als Wirtschaftsexperte und Pragmatiker. Er gehört zur Demokratischen Partei von Präsident Boris Tadic; unter dessen Führung errang ein proeuropäisches Bündnis bei der Wahl im Mai die relative Mehrheit. Dieses Bündnis bildet nun mit den Milosevic-Sozialisten und Parteien nationaler Minderheiten die Regierung. Sie hat im Parlament eine knappe absolute Mehrheit und soll Serbien so rasch wie möglich an die EU heranführen. Die Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal ist dafür unerlässlich. Dort starb vor zwei Jahren Slobodan Milosevic; ob sich seine Sozialisten aus seinem Schatten lösen können, wird erst der Regierungsalltag zeigen.

Verbundungsaufsager:

„In Serbien hatte noch keine Regierung eine so gute Ausgangslage wie die kommende; denn Wahlen stehen in den nächsten vier Jahren nicht bevor, und der Kosovo-Status ist de facto gelöst.“

Daran ändert auch das Nein Belgrads und der Kosovo-Serben zur Unabhängigkeit nichts. Heute am Jahrestag der Schlacht auf dem Amselfeld gründeten die Kosovo-Serben ihr eigenes Parlament, das niemand anerkannt. Dort dominieren die Nationalisten, die bisher in Belgrad tonangebend waren. Die neue Regierung könnte dagegen eine pragmatischere Kosovo-Politik betreiben.

Facebook Facebook