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Plassnik wirbt in Belgrad für den Kurs Richtung EU

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Berichte Serbien
In Serbien haben die proeuropäischen Kräfte bei der Parlamentswahl Mitte Mai zwar die relative Mehrheit gewonnen, doch die Suche nach einer stabilen Regierung ist nach wie vor sehr schwierig. Der einzige mögliche Mehrheitsbeschaffer sind die ehemaligen Milosevic-Sozialisten, um die auch die nationalistischen Parteien werben. Beide Lager spaltet die Frage, ob und wie die weitere EU-Annäherung mit der Unabhängigkeit des Kosovo vereinbar ist, die die Mehrheit der EU-Staaten anerkannt hat. Für den EU-Kurs geworben hat heute in Belgrad auch Österreichs Außenministerin Ursula Plassnik.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Insert1: 0‘ 30 Außenministerin Ursula Plassnik

Insert2: 1’08 Außenministerin Ursula Plassnik

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Sofort nach der Parlamentswahl Anfang Mai, versuchten die EU-Gegner unter Ministerpräsident Vojislav Kostunica mit den Milosevic-Sozialsten eine Koalition zu bilden. Sie scheiterte bisher daran, dass die Sozialisten für den EU-Kurs sind. Daher rechnen sich Präsident Boris Tadic und sein proeuropäischer Block gute Chancen aus, die Sozialisten als Koalitionspartner zu gewinnen. Der Segen aus Brüssel liegt vor, doch die EU drängt auf eine rasche Entscheidung:

„Es ist genug Zeit verloren gegangen auf diesem europäischen Weg; jetzt wird es Zeit die Kräfte zu mobilisieren und alle in dieselbe Richtung zu marschieren.“

Diese Botschaft überbrachte Plassnik heute dem proeuropäischen Parlamentspräsidenten Oliver Dulic. Zu einem Treffen mit dem serbischen Außenminister kam es nicht; Österreich hat die Unabhängigkeit des Kosovo anerkannt, die diplomatischen Kontakte hat Serbien daher herabgesetzt; Dessen Europäisierung unterstützt das Außenministerium auf praktische Weise. Wie im Vorjahr finanziert es für 50 Studenten dreimonatige Praktiker bei österreichischen Firmen:

„Europa kennenlernen aus erster Hand, das ist das Wichtigste für junge Leute; sich selbst einen Eindruck vermitteln, beitragen zur Entwicklung des eigenen Landes.“

Träger des Programms in Serbien ist Ruzica Djindjic; sie ist die Witwe des Ministerpräsidenten, der vor mehr als fünf Jahren in Belgrad ermordet wurde. Zoran Djindjic wollte Serbien so rasch wie möglich in die EU führen; seine Nachfolger haben sehr viel Zeit auf diesem Weg verloren.

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