Aufschrei in Serbien wegen Cavic-Ausschluss bei Schwimm-EM
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Berichte Serbien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad
Aufsager: 0’50 Christian Wehrschütz aus Belgrad
Gesamtlänge: 1’06
Über 50 Meter Delfin war Milorad Cavic nicht zu schlagen. Wegen unerlaubter politischer Aktionen bei der Siegerehrung endete für den in den USA lebenden Serben die EM aber vorzeitig. „Schande für Europa, Faschisten gegen Cavic“ so titelten heute viele Zeitungen. Das auflagenstärkste Blatt sah die Gerechtigkeit am Grunde des Schimmbades angelangt; Cavic sei nur bestraft worden, weil er Serbe sei. Auch alle Politiker verurteilten den Ausschluss; im Mai wird das Parlament neu gewählt und Nationalisten wie Ministerpräsident Vojislav Kostunica nutzen den Fall Cavic, um die Anti-EU-Stimmung zu verstärken. Sie hat durch jüngste Ausschreitungen in Kosovska Mitrovica und durch die Unabhängigkeit des Kosovo ein Ausmaß erreicht, das den EU-Kurs Serbiens gefährdet.
Aufsager:
Milorad Cavic wird noch heute in Belgrad von Ministerpräsident Vojislav Kostunica empfangen werden. Kostunica will damit weiter Punkte im Wahlkampf sammeln. Denn er kann Serbien wieder als Opfer des bösen Westens präsentieren, eine Rolle die hierzulande ohnehin sehr beliebt ist.