Nach den Unruhen in Belgrad
Fernsehen
ZiB1
Berichte Serbien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad
Aufsager: 1’07 Christian Wehrschütz aus Belgrad
Gesamtlänge: 1’22
Die ausgebrannte US-Botschaft ist nur das sichtbarste Zeichen dafür, wie feindlich die Stimmung gegenüber dem Westen in Serbien geworden ist. Betroffen davon waren nicht nur Botschaften, sondern auch Geschäfte, darunter fünf Filialen von Raiffeisen. Vor den Unruhen rechtfertigten Mitglieder der Regierung frühere Gewalttaten als Akt der Demokratie, und noch während der Ausschreitungen rief ein Kabinettsmitglied zum Boykott ausländischer Banken auf. Präsident Tadic und andere pro-westliche Politiker verurteilten die Gewalt. Tadic nahm an der Kundgebung gegen die Unabhängigkeit des Kosovo nicht teil. Hauptredner waren Ministerpräsident Vojislav Kostunica und der Ultranationalist Tomislav Nikolic. Beide sind gegen die weitere Annäherung an die EU. Ihre Anhängerschaft ist etwa gleich stark wie die von Boris Tadic, der Anfang Februar mit einem klaren Bekenntnis zum EU-Kurs als Präsident wiedergewählt wurde. Die politische Polarisierung ist somit sehr stark und die außenpolitische Orientierung Serbiens ist ungewiss.