Neue Galgenfrist für Belgrad im Fall Mladic
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Berichte Serbien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad
Aufsager: Christian Wehrschütz aus Belgrad
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Mittwoch sprach Karla Del Ponte mit Ministerpräsident Vojislav Kostunica. Er dürfte zugesagt haben, den Fall Mladic zu lösen. Dafür spricht, dass Del Ponte dieses Mal zu keiner Aussage bereit war, der EU aber nun empfahl, weiter mit Serbien zu verhandeln. Mladic soll für das Massaker in Srebrenica an 7.800 Bosnjaken verantwortlich sein. Gesichert ist, dass er bis Sommer 2002 von serbischen Streitkräften geschützt wurde, ja sogar in seinem Haus in Belgrad lebte. Dann verliert sich die Spur. Spekulationen über Verstecke gibt es viele. Bis Ende April muss Klarheit herrschen, sonst wird die EU wohl ernst machen. Für ihre derzeitige Zurückhaltung besteht noch ein Motiv. Sanktionen wären in Montenegro für die Unabhängigkeitsbefürworter ein weiteres Argument. Das Referendum findet Ende Mai statt; ein knapper Ausgang wird erwartet. Mladics Auslieferung Ende April könnte sich zugunsten der Staatenunion auswirken, deren Bestand von Serbien und der EU befürwortet wird.