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Neue Galgenfrist für Belgrad im Fall Mladic

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Berichte Serbien
Die EU hat Serbien noch eine weitere Galgenfrist für die Verhaftung des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Ratko Mladic gewährt. Belgrad muss Mladic nun bis Ende April an das Haager Tribunal ausliefern, sonst werden Gespräche über eine EU-Annäherung des Staatenbundes Serbien-Montenegro ausgesetzt. Die EU erstreckte die Frist auf Empfehlung von Karla Del Ponte, der Chefanklägerin des Haager Tribunals.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Gesamtlänge: 1’23

Mittwoch sprach Karla Del Ponte mit Ministerpräsident Vojislav Kostunica. Er dürfte zugesagt haben, den Fall Mladic zu lösen. Dafür spricht, dass Del Ponte dieses Mal zu keiner Aussage bereit war, der EU aber nun empfahl, weiter mit Serbien zu verhandeln. Mladic soll für das Massaker in Srebrenica an 7.800 Bosnjaken verantwortlich sein. Gesichert ist, dass er bis Sommer 2002 von serbischen Streitkräften geschützt wurde, ja sogar in seinem Haus in Belgrad lebte. Dann verliert sich die Spur. Spekulationen über Verstecke gibt es viele. Bis Ende April muss Klarheit herrschen, sonst wird die EU wohl ernst machen. Für ihre derzeitige Zurückhaltung besteht noch ein Motiv. Sanktionen wären in Montenegro für die Unabhängigkeitsbefürworter ein weiteres Argument. Das Referendum findet Ende Mai statt; ein knapper Ausgang wird erwartet. Mladics Auslieferung Ende April könnte sich zugunsten der Staatenunion auswirken, deren Bestand von Serbien und der EU befürwortet wird.

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