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Hypo und der Machtkampf um die Mobtel

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Die Hypo-Alpe-Adria Bank muss in Serbien um Kredite im Ausmaß von 70 Millionen Euro bangen. Sie ist in einen Machtkampf zwischen der Regierung und dem Oligarchen Bogoljub Karic geraten. Karic ist gemeinsam mit der staatlichen serbischen Post Mitgründer des ersten Mobilfunkanbieters Mobtel um den seit Jahren ein Rechts- und Finanzstreit tobt. Karics Anteile haben im Mai 2005 österreichische Investoren übernommen. Doch ihre Verhandlungen mit der Regierung brachten bisher keinen Erfolg und Belgrad entzog der Mobtel Ende Dezember die Lizenz und stellte das Unternehmen unter Zwangsverwaltung. Nicht ausgeschlossen ist auch ein Konkurs der Mobtel.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Gesamtlänge: 2’07

In den mehr als drei Jahren ihrer Tätigkeit ist die Hypo-Alpe-Adria zur viertgrößten Bank in Serbien aufgestiegen. Die Bilanzsumme übersteigt 800 Millionen Euro. 70 Millionen Euro beträgt ein Kredit für den zweitgrößten Mobilfunk-Anbieter Mobtel, 20 Millionen soll Mobtel von Raiffeisen bekommen haben. Diese Kredite und der Einstieg österreichischer Investoren um Martin Schlaff sind nun in Frage gestellt. Ende Dezember brach die Regierung die Gespräche mit Schlaff über eine Lösung des Rechts- und Finanzstreites ab und stellte Mobtel – wie bereits 2002 – unter Zwangsverwaltung. Neu ist jedoch, dass Mobtel auch die Lizenz entzogen wurde. Der Grund dafür heißt Bogoljub Karic. Der Mobtel-Mitbegründer ist auch Politiker; sein Ziel ist der Sturz der Minderheitsregierung. Karic ist reich und verdient offensichtlich über langfristige Verträge noch immer an der Mobtel. Ihm soll nun der Geldhahn abgedreht werden. Dazu ist die Regierung offenbar sogar bereit Mobtel in Konkurs zu schicken. Der Miteigentümer, die staatliche Post, klagt nun eine umstrittene Dividende von 52 Millionen Euro ein. Weiters soll

Belgrad auf Hypo-Alpe-Adria und Raiffeisen Druck ausgeübt haben, ihre Kredite bei Mobtel fällig zu stellen oder der Regierung zu übertragen. Ein Konkurs und damit ein Verlust der Lizenz würden nicht nur die Banken und Martin Schlaff treffen. Er sollte Mobtel sanieren und an die mobilkom-Austria verkaufen, die so in Serbien einsteigen wollte; diese Pläne sind nun in Frage gestellt. Weder Schlaff noch die zwei Banken waren zu einer Stellungnahme bereit; denn Anfang nächster Woche soll Vizekanzler Hubert Gorbach nach Belgrad kommen, um mit Ministerpräsident Vojislav Kostunica über eine Lösung zu verhandeln.

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