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Verhandelt serbische Regierung mit Ratko Mladic?

Fernsehen
ZiB1
Berichte Serbien
Die Regierung in Serbien verhandelt angeblich mit dem mutmaßlichen Kriegsverbrecher Ratko Mladic über die Bedingungen für seine Auslieferung an das Haager Tribunal. Das schreiben Belgrader Medien heute unter Berufung auf höchste, allerdings anonyme Regierungskreise. Ratko Mladic gilt als hauptverantwortlich für das Massaker an etwa 7.800 Bosnjaken in Srebrenica sein, das sich Mitte Juli zum 10. Mal jährt.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Insert1: 0’23 Nikolas Burns US-Balkan-Sonderbeauftragte

Aufsager: 1’11 Christian Wehrschütz aus Belgrad

Gesamtlänge: 1’25

Vor einer Woche war Chefanklägerin Karla Del Ponte in Belgrad voll des Lobes für Serbien. Das könnte auch damit zusammenhängen, dass die Regierung mit General Ratko Mladic über seinen Gang nach Den Haag verhandelt. Zwar dementierte die Regierung umgehend, doch genährt hat die Spekulationen in Belgrad heute auch Nikolas Burns, der Balkan-Sonderbeauftragte der USA:

„Mein starker Eindruck von unseren Gesprächen in Belgrad ist, dass die Regierung sehr ernst daran arbeitet, General Mladic zu finden und dass es einen ernsthaften Versuch geben wird, ihn zu verhaften oder zu bewegen, sich freiwillig Den Haag zu stellen.“

Zuvor hatte Burns die serbische Führung getroffen und die Wiederaufnahme der Wirtschaftshilfe verkündet; auch eine Annäherung an die NATO sei möglich, wenn der Fall Mladic gelöst sei. Zur Vorbereitung der Serben darauf, könnte ein Video dienen, das die Ermordung von Bosnjaken durch Sonderpolizisten aus Serbien im Raum Srebrenica vor 10 Jahren zeigt. Die Ausstrahlung löste in Serbien einen Schock aus. Ihn könnte die Regierung nutzen, um den Fall Mladic zu lösen, und um ihre Position bei den Gesprächen über den endgültigen Status des Kosovo zu verbessern, die für den Herbst geplant sind.

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